Pressemitteilung von CISED über Homosexualität


An die Öffentlichkeit und die Presse

 

Als CISED (Institut für sexuelle Gesundheit) glauben wir, dass die Homosexualität genauso wie die Bisexualität und Heterosexualität eine für den Menschen festgelegte sexuelle Orientierung ist.  Homosexualität ist eine Art der sexuellen Orientierung, welche von internationalen Organisationen als völlig natürlich und als gesund betrachtet wird. Das “biologische Geschlecht” wird bei der Geburt bestimmt. Die sexuelle Identität entwickelt sich in der frühen Kindheit, die sexuelle Orientierung hingegen in der Pubertät. Diese Entwicklung wird nicht willentlich gesteuert. Zu dieser Grundstruktur von Geschlecht und sexueller Identität und Orientierung kommen außerdem sexuelle Informationen und Erfahrungen, familiäre, gesellschaftliche, religiöse, ethische und persönliche Urteile hinzu. Das Sexualverhalten einer Person  wird durch Konventionen der Außenwelt bestimmt und schließlich wird die Wahl eines sexuellen Partners getroffen. Die sexuelle Orientierung hingegen wird nicht mit dem freien Willen entschieden. Aus diesem Grund ist Homosexualität keine freie Entscheidung oder Vorliebe, während dagegen die Entscheidung, ein homosexuelles Leben zu führen auf einem freien Willensentschluss oder einer Vorliebe für diese Lebensweise basiert.

 

Unter dem Titel “302.9 Nicht Anderweitig Definierte Sexuelle Störungen” Im Diagnostischen und Statistischen Handbuch Psychischer Störungen (The Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders - DSM-IV) wurde lediglich für diejenigen, die sich von einer homosexuellen Orientierung gestört fühlen, vage eine Art Störung definiert. Diese Kategorie wird für die Kodierung sexueller Störungen angewendet, die weder eine sexuelle Dysfunktion, noch eine Paraphilie (sexuelle Perversion) aufweisen und die diagnostischen Kriterien für eine bestimmte sexuelle Störung nicht erfüllen. Beispiel hierfür ist die Bezeichnung "kontinuierliches und offensichtliches Leiden unter der sexuellen Orientierung". Als CISED finden wir; Für Menschen, die kontinuierlich und offensichtlich aufgrund ihrer sexuellen Orientierung leiden, die zwischen ihrem Glauben und sexueller Orientierung gefangen sind, die eine Therapie suchen und ohne entsprechende Therapie suizidgefährdet sind,  soll die Möglichkeit einer psychiatrischen Therapie angeboten werden. Das Recht auf Therapie und Behandlung ist eine Frage der universellen Menschenrechte, der Demokratie und der Freiheit. Genauso wie Heterosexuelle können auch Homosexuelle allgemeine Probleme oder Probleme bezüglich sexueller Kommunikation haben und aufgrund dieser Schwierigkeiten professionelle Hilfe in Anspruch nehmen können. Aber zu einer Behandlung oder  Umorientierung kann niemand gezwungen werden. 

 

CISED ist ein internationales Institut, das die Ansichten von internationalen Organisationen, vor allem aber die Ansichten der American Psychological Association – APA, American Psychiatric Association, World Health Organization - WHO, World Association for Sexual Health - WAS, European Federation of Sexology, IFTA - International Family Therapy Association und Gerrman Society for Social Scientific Sexuality Research über Homosexualität teilt und unterstützt.

 

Dass es viele falsche Vorstellungen und sexuelle Mythen über Homosexualität gibt, ist ein Zeichen der Unwissenheit. Das biologische Geschlecht, geschlechtliche Identität sowie die sexuelle Orientierung darf die Funktionalität eines Menschen in anderen Lebensbereichen nicht gravierend beeinträchtigen. Mann oder Frau, homosexuell, bisexuell oder heterosexuell, jeder ist in gleicherweise ein selbstbestimmtes Individuum. Die sexuelle Präferenz, sowie das Sexualverhalten, das nur den betroffenen Menschen selbst und seine Partner etwas angehen, ist ein sehr privater Bereich eines jeden Menschen und dieser sollte frei von gesellschaftlichen Zwängen bleiben. Das Recht auf eine Privatsphäre ohne jegliche Einschränkung oder Beeinflussung ist ein Menschenrecht. Nichtsdestotrotz existieren in vielen Gesellschaften Vorurteile und ein falsches Verständnis bezüglich Homosexualität. Die Vorurteile werden instrumentalisiert, um die Homosexuellen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung abzugrenzen und an den Rand der Gesellschaft zu drängen, Homosexuelle erfahren so  Gewalt und werden benachteiligt. CISED ist gegen Benachteiligung und gegen Gewalt, die die Homosexuellen in unserer Gesellschaft oft erfahren müssen.

 

Dank der Ausbreitung der Demokratie und Menschenrechte haben  Homosexuelle viele Rechte erhalten. Aber die Homosexualität wird in vielen Ländern immer noch als unmoralisch betrachtet und Homosexuelle werden gesellschaftlich sowie rechtlich unterdrückt. Es ist falsch, dass Homosexuelle, die ihre sexuelle Vorliebe innerhalb der gesellschaftlichen Normen und Regeln ausleben, abgegrenzt und zur Einsamkeit verdammt werden und Gewalt erfahren. Gewalt ist Unrecht. Grundsätzlich muss jeder die Würde des Gegenübers wahren. In dieser Hinsicht hat der Kampf gegen Diskriminierung und Gewalt, welche Homosexuelle erleben müssen, eine besondere Bedeutung für die Entwicklung der Menschenrechte und der Demokratie.  

Aus diesem Grund ist CISED bezüglich Homosexualität gegen Gewalt und Vorurteile, die noch in der Gesellschaft existieren, gegen falsche  und einseitige Information, gegen Menschenrechtsverletzungen und gegen Abgrenzung.

 

Mit freundlichen Grüßen,

 

Dr. Cebrail KISA (Psychiater, Dozent)

Präsident von CISED

01.01.2010